Montag, 4. Dezember 2017

Aufgabe 42/50: ein Besuch auf Deutschlands schönstem Weihnachtsmarkt

Als ich im Frühjahr dieses Los gezogen hatte, kam mir Winter und die Adventszeit unendlich weit weg vor... und plötzlich ist es soweit! Ich muss ja gestehen, dass ich ne richtige Frostbeule bin und somit mit der Kälte so meine Probleme habe.
Aaaaaber wie heißt es so schön: es gibt kein falsches Wetter- es gibt nur die falsche Jacke! ;-) Und deshalb hab ich mir endlich mal nen richtig dicken flauschigen Wintermantel gegönnt, der mir fast bis zu den Waden reicht. Jetzt bin ich also gewappnet!!!
Also falls du irgendwo ein undefinierbares vermummtes Wesen siehst, bei dem unten die pinken Boots und oben die pinken Haare rausschauen...das wär dann ICH! :-)

Und mit diesem neuen Mantel hab ich mich dann auf den Weg zur Erfüllung meiner 42. Aufgabe gemacht- nach ROTHENBURG OB DER TAUBER zum (laut meiner Lose) offiziell schönsten deutschen...


Vielleicht fragst du dich (wie ich zuvor) wo das Örtchen denn wohl liegt?!
Man findet Rothenburg in der Mitte des Dreiecks von Würzburg, Nürnberg und Heilbronn und es gehört somit zu Mittelfranken.

Und da wollte ich hin!

Mein kleiner Flitzer führte mich also durch verschneite fränkische Dörfer zum Ziel meiner Challenge.
So sah das ungefähr aus:

Schon schön, oder?

Und den Befürchtungen meiner Mama zum Trotz fand ich nach Ankunft in Rothenburg auch sofort einen Parkplatz - und zwar direkt vor den Stadtmauern der Kleinstadt.


kleiner Beweis: ja, ich war wirklich da! ;-)
 
Na dann mal rein ins Getümmel...
 
Durchs Stadttor.....

...in die malerischen Straßen...

...dieses weihnachtlich geschmückten Städtchens.
Der Weg war nicht zu verfehlen: IMMER GERADEAUS ;-)
Und dann war er da- der Weihnachtsmarkt von Rothenburg... mit vielen tollen Buden und Köstlichkeiten.
Have a look at this:
 
 
altertümliche Schreibgeräte

ausgefallene Kämme

traditionelle Bierhumpen

Bonbons
 
die Stadt im beleuchteten Kleinformat- immer schön mit dem Rothenburg-Schriftzug versehen

und auch das klassische Karussell darf natürlich nicht fehlen

Der erste Eindruck, der sich mir vermittelte, war, dass das alles sehr Region-bezogen war.
Die Rothenburger sind offensichtlich stolz auf ihren Weihnachtsmarkt! Und das hat sich wohl auch rumgesprochen, denn dadurch ist der Ort zu einem kleinen Touristenmagneten geworden. Ich hab gehört, dass es hier Geschäfte geben soll, die rund ums Jahr Weihnachtsartikel verkaufen...
Naja, so ein Ruf will ja auch gepflegt werden ;-)

Ich hab mir für meinen Besuch aber nicht irgendeinen beliebigen Tag ausgesucht, sondern den ERÖFFNUNGSTAG des Weihnachtsmarktes. Und die offizielle Eröffnung sollte auf dem Rathausplatz stattfinden. Also schnell noch eine kleine Stärkung, bevor die feierliche "Zeremonie" beginnen sollte:

Ach, bei diesen flachen Pfannkuchen werd ich doch immer wieder schwach....
und dazu gab es für mich einen alkoholfreien Fahrer-Punsch...

...allerdings in der standesgemäßen Tasse, die ich mir auch als Souvenir mitgenommen habe.

Und dann war auch schon der Zeitpunkt gekommen, sich auf dem "Platz mit dem großen Weihnachtsbaum" (so lauteter die Wegbeschreibung auf meine Nachfrage) einzufinden- vor dem Rathaus:

ein imposanter Anblick
Und wer könnte eine vorweihnachtliche Veranstaltung besser ankündigen, als ein Gospelchor?! :-) Mit "Good News" stimmten sie die zahlreichen erwartungsfrohen Zuschauer ein, die sich auf dem Marktplatz versammelt hatten.


Als erstes trat die Pfarrerin der Gemeinde vor die Rathaustore,  um uns allen eine gesegnete Adventszeit und einen warmen Blick für unsere Mitmenschen zu wünschen, bevor eine kurze Stille erbeten wurde, um den Glocken der St.Jakobs Kirche zu lauschen.

Und tatsächlich kam ich auch mit meinen unmittelbaren Mitmenschen ins Gespräch, die sich durchaus sehr positiv zu dem Markt geäußert haben ( "Mensch, das ist ja hier noch richtig Atmosphäre!") und mir on top auch noch etwas über die Geschichte des "Reiterlesmarktes" (wie der Weihnachtsmarkt hier genannt wird) erzählen konnten.

Diese Geschichte erläuterte im Anschluss auch der Oberbürgermeister, der als nächstes ans Rednerpult trat. Ich zitiere:

"Unser Weihnachtsmarkt hat eine jahrhundertelange Tradition. Und das Reiterle- es handelt sich dabei um eine Figur aus der germanischen Mythologie- es war früher Odin, der mit den Seelen der Verstorbenen in den kalten Winternächten durch die Lüfte ritt. Im Laufe der Jahrhunderte aber, durch die Christianisierung, hat dieser Bursche seinen Schrecken verloren. Es hat sich gewandelt- hin zu einem gütigen Menschen, der seinen Mitbürgerinnen Geschenke gemacht hat. Und so ist der Name Reiterlesmarkt entstanden. "



Aber damit nicht genug der Attraktionen. Da es sich um den ersten Dezember handelte, durfte auch noch das erste Adventskalender-Fenster am Rathaus "geöffnet" werden. d.h. jeden Tag bis Weihnachten wird ein zusätzliches Fenster erstrahlen.


Wusstest DU, woher die Adventskalender kommen???? Die Kinder, die das erste Fenster dekorieren durften, haben uns aufgeklärt:

Die Idee kam von einer Mutter, die ihrem Sohn die Wartezeit bis Weihnachten verdeutlichen wollte, indem sie 24 Schachteln mit Gebäck für ihn bereit stellte. Somit wusste er immer, wie lange es noch bis Weihnachten bzw. bis zur Ankunft- lateinisch adventus - des Heilands war.
Dieser Sohn wurde später Teilhaber einer Druckerei und brachte 1908 den ersten Adventskalender aus Papier zum Basteln heraus.

Wieder was gelernt ;-)

Und hier ist das erste Fenster, das als Motiv die verschiedenen Arten früherer Adventskalender zeigt:



Im Anschluss wurden unter einem großen ooooooohhhhhh des Publikums, die Lichter des Weihnachtsbaumes entzündet um das Reiterle auch gebührend zu empfangen. Und dann kam es auch direkt angeritten:

von der Menge bejubelter Auf(t)ritt

Nach einer Ansprache in Reimform ( Weihnachtszauber- ob der Tauber ;-) ) des Reiters, spielte als Abschluss noch die Bläsercombo ein paar Weihnachtslieder, bei denen ich mit Schrecken feststellen musste, dass ich fast alle Lied-Texte vergessen habe ! Das muss besser werden! tztztz

Auch hiervon ein kleiner Eindruck (inkl. erleuchtetem Baum und der schönen Fachwerkhaus-Kulisse):



Somit war der offizielle Teil abgeschlossen und ich konnte ein wenig durch die Gassen schlendern, wo ich noch einen kleinen Kunsthandwerkermarkt in einem Gewölbe entdeckt habe, bei dem es auch noch einiges zu gucken gab:






Und dann hab ich mich langsam auf den Rückweg zum Auto gemacht und bin noch an DIESEM Geschäft hängen geblieben:


köstliche Süßigkeiten in allen Varianten

da MUSSTE ich einen probieren- gefüllt mit weißem Nugat :-D

Und jetzt kommt der Knüller: als ich am nächsten Tag in St. Gallen über den Weihnachtsmarkt gelaufen bin, war da ernsthaft ein Stand mit genau diesem Gebäck. Guckst du:

Der Unterschied: in der Schweiz haben sie das Doppelte gekostet... (kopfschüttel)

Und somit ging der Besuch in diesem wunderschönen, süßen, verschlafenen Örtchen zu Ende...

Ob es jetzt der SCHÖNSTE Weihnachtsmarkt in ganz Deutschland war, vermag ich nicht zu sagen, aber es war (um es mit den Worten des Bürgermeisters zu sagen) einer der schönsten in Europa! So oder so- auf jeden Fall eine Reise wert!

Da bleibt mir nur, auch DIR eine schöne Adventszeit zu wünschen! Und lenke deinen warmen Blick immer mal auf die Menschen um dich rum!

Alles Liebe und
Stay crazy

Deine Yvonne

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